Wohnraumlüftung: Diese 5 Vorurteile sind falsch

Dezentrales Zu- und Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung

Beim Hausbau oder der Modernisierung stoßen viele Bauherren auf das Thema der Wohnraumlüftung. Gerade da die Anforderungen an die Dämmung steigen, ist ein regelmäßiger Luftaustausch wichtig und gesund. Trotzdem gibt es einige Vorurteile. Wir räumen mit den 5 am meisten verbreiteten auf.

Nr.1: "Wohnraumlüftung ist nur etwas für Passiv- und Energiesparhäuser"

„Für eine gute Raumluftqualität und um Schimmelbildung vorzubeugen ist die Installation einer Wohnungslüftungsanlage sinnvoll“, erklärt Thomas Miksch von der Initiative WÄRME+. „Sie sorgt für einen kontinuierlichen und effizienten Luftwechsel und führt dabei Luftfeuchtigkeit und Schadstoffe aus der Raumluft ab.“ Bei energieeffizienten Neubauten sind Lüftungsanlagen bereits vorgeschrieben, aber auch in bestehenden Gebäuden ist eine Wohnraumlüftung eine sinnvolle Investition. Dort lässt sich durchs bloße Fensterlüfen kein konstanter Luftwechsel realisieren. Um eine ausreichende Frischluftzufuhr zu erreichen, müssten die Bewohner rund um die Uhr alle zwei Stunden für fünf Minuten komplett mit Durchzug lüften. Bei Abwesenheit während des Tages und nachts ist diese Häufigkeit schlichtweg nicht machbar. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt dagegen ganz automatisch und gleichmäßig für frische Luft – ohne dass die Fenster geöffnet werden müssen.

Nr.2: „Mit einer Lüftungsanlage darf man die Fenster nicht mehr öffnen“

Im Grunde ist eine Fensterlüftung gar nicht mehr notwendig, da das Belüftungssystem kontinuierlich frische Luft ins Haus bringt und Feuchtigkeit und Schadstoffe aus der Raumluft abführt. Damit ist ein angenehmes und gesundes Raumklima garantiert. Das bedeutet aber nicht, dass Sie die Fenster nicht mehr öffnen dürfen.

No. 3: „Im Winter geht teure Heizwärme durch den ständigen Luftaustausch der Wohnungslüftung verloren“

Ganz und gar nicht. Es ist sogar das Gegenteil der Fall: Mit einer Lüftungsanlage können die Energiekosten sogar gesenkt werden. Ein Lüftungssystem vermeidet nämlich Wärmeverluste, wie sie bei der Fensterlüftung entstehen. Geräte mit Wärmerückgewinnung sind besonders effizient. Sie können bis zu 90 Prozent der Wärme aus der Abluft zurück gewinnen und wieder ins Gebäude führen. Damit lassen sich die Heizkosten spürbar senken.

Nr. 4: „Mit einer Wohnungslüftung wird die Luft in den Räumen trocken“

Lüftungsanlagen sind in der niedrigsten Stufe auf den hygienisch notwendigen Feuchteschutz ausgelegt. Damit wird eine Lüftung auch bei Abwesenheit der Bewohner sichergestellt und Feuchteschäden wie Schimmel haben so keine Chance. Für eine optimale Raumluft können zusätzlich Feuchte- oder Luftqualitätssensoren installiert werden, die nutzerunabhängig immer genau für die richtige Luftmenge sorgen. Für besonders empfindsame Bewohner sind Lüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung eine gute Lösung. Diese Modelle gewinnen neben der Wärme auch einen Teil der Luftfeuchte aus der Abluft zurück, die Raumluft trocknet dadurch weniger aus.

Nr. 5: „Lüftungsanlagen verschmutzen schnell und sind unhygienisch“

Dem ist nicht so. Moderne Geräte sind mit Filtern ausgestattet, die nicht nur vor Pollen sondern auch vor Dreck und Schmutz schützen. Allerdings gilt: Für einen reibungslosen und hygienischen Betrieb müssen sie regelmäßig gereinigt oder gewechselt werden. Das können Sie in der Regel ganz leicht selbst machen.

Nr. 6: „Eine Lüftungsanlage ist laut“

Um Ihren Schlaf müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Ventilatoren in der Anlage sind im Gehäuse schallgedämmt eingebaut, daher sind die Geräte im Betrieb sehr geräuscharm. Ein weiterer Vorteil: Eine Wohnraumlüftung kann auch vor Lärm von draußen schützen. An einer stark befahrenen Hauptstraße beispielsweise, sorgt die Lüftungsanlage kontinuierlich für frische Luft, ohne dass über offene Fenster und Türen der Straßenlärm zu hören ist.

Nr. 7: „Die nachträgliche Installation einer Lüftungsanlage ist teuer und kompliziert“

Auch nachträglich ist die Installation einer Lüftungsanlage kein Problem. Gerade bei dezentralen Geräten ist der Aufwand überschaubar: Es sind lediglich eine Außenwand zur Direktmontage und ein Stromanschluss nötig. Durch die direkte Luftzufuhr und den Abtransport der verbrauchten Luft müssen keine zusätzlichen Luftkanäle im Raum verlegt werden. Wer sich für die Installation einer Wohnraumlüftung entscheidet, wird außerdem finanziell unterstützt. Einen guten Überblick über die verschiedenen Zuschussmöglichkeiten bietet die Initiative WÄRME+ mit ihrer kostenlosen Broschüre „Förderung elektrischer Haustechnik“. Download gibt es hier: www.waerme-plus.de

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